🤖🚚 Robotik im Bau: Erst der Fluss, dann der Roboter

Der grösste Hebel liegt im Materialfluss und Takt. Roboter multiplizieren nur das, was schon gut organisiert ist.
Worum es geht
Robotik lohnt sich dort, wo Arbeitsschritte wiederholbar sind: vorfertigen, transportieren, montieren, prüfen. Bevor AMR, Schrauber oder Kleberoboter kommen, braucht es klaren Takt, vorkommissionierte Sets und saubere Übergaben – sonst wird Hightech zur Störquelle.
Was sich ändert
Montage statt Suche: Material kommt just-in-time an den Übergabepunkt (Etage/Zone), nicht „irgendwo auf der Baustelle“.
In-Line-Qualität: Foto-/Sensorchecks pro Schritt ersetzen die Endkontrolle.
Transparenz: QR/Etiketten machen Wege, Chargen und Verantwortungen sichtbar.
Praxis – so sieht’s in den Gewerken aus
Holzbau/Innenausbau: Elemente im Werk seriell vorbereiten; Schraub-/Leimprozesse teilautomatisieren; Montage-Sets je Raum/Etage.
HLKS/Elektro: Schacht- und Rohbau-Racks vorkonfektionieren; Kabel- & Rohrsets mit QR; Drehmoment-/Dichtheitsprotokolle automatisch ablegen.
Garten-/Tiefbau: Depots mit Routenzug/AMR oder einfachen Rollwagen; Pflaster-/Bewässerungssets nach Takt; Etiketten an Ventilen/Strängen.
Maler/Gipser/Fassade: Serien-Details (Fenster, Attika, Sockel) mit Foto-Check je Übergabepunkt; Materialwagen pro Taktfenster.
Messbare Effekte (typisch)
−20–40 % Such- & Wegezeiten
−15–30 % Nacharbeit durch In-Line-QA
+10–25 % Durchsatz bei gleicher Teamgrösse
Stolpersteine & wie man sie umgeht
Varianz frisst Takt: Wo möglich Optionenkataloge statt Einzel-Sonderlösungen.
Chaos im Datenstamm: Einheitliche Artikel/Kategorien/Bezeichnungen – sonst stockt jede Automation.
Zu gross starten: Erst Transport & Kommissionierung stabilisieren, dann punktuell automatisieren (z. B. AMR für wiederkehrende Wege).
- 15.09.2025